20 Bäume im Gänsebrink in Marl-Hüls sollen gefällt werden

Die  Arbeiten beginnen ab dem 19. Februar. In einem ersten Arbeitsschritt wird Strauchwerk entfernt und circa 20 Bäume gefällt. Der Teich soll beseitigt werden und zu einem Nebenarm des Loemühlenbaches  werden. 

 Die Baumfällungen sind nicht  notwendig meinen Naturschützer

Die Stadt begründet das so: Die Baumfällungen sind notwendig, um den zukünftigen Bachlauf offen und hell zu gestalten. Außerdem müsse der Laubeintrag im neuen Bachbett verringert werden. 
Die Bronzeskulptur „Flötespielender Faun“ vom französischen Bildhauer Ary Jean Leon soll bleiben.  Die  Umgestaltung des  Teichbereiches ist für Herbst dieses Jahres vorgesehen. Die Kosten belaufen sich auf rund 112.000 Euro.

Die Bürgerinitiative Marl Hüls meint  

Ohne Teich verliert der Gänsebrink seinen ursprünglichen Charakter.
Die Stadt will die pflegeleichte Umwandlung in einen Bachlauf um 
Kosten zu sparen. Der Wegfall der Unterhaltungskosten ist das Hauptargument der Verwaltung bei der Beseitigung des Gänsebrinkteiches.

Kein Baum darf gefällt werden

Der Wert unserer Bäume ist unschätzbar. Neben zahlreichen wichtigen Faktoren regulieren sie z. B. das Mikroklima, spenden Schatten, filtern Emissionen aus Luft und Boden, werten das Stadtbild auf und sind Lebensraum stadttypischer Vogel- und Insektenarten. 

Durch die Spaltöffnungen der Blätter findet der Gasaustausch des Baumes mit der Atmosphäre statt, denn wie alle grünen Pflanzen nimmt unser Baum Kohlendioxid aus der Atmosphäre auf. Die Fläche für den Gasaustausch unseres Baumes ist zwei Fußballfelder groß.
Er produziert mehr als Luft zum Atmen
An einem Sonnentag verarbeitet dieser Baum 9.400 Liter Kohlendioxid. Das entspricht dem durchschnittlichen Kohlendioxidabfall von zwei bis drei Einfamilienhäusern. 36.000 Kubikmeter Luft strömen dabei durch diese Blätter, zusammen mit Bakterien, Pilzsporen Staub und anderen schädlichen Stoffen, die dabei größtenteils im Blatt hängen bleiben.

Weiter produziert unser Baum an diesem Tag 12 kg Zucker. Daraus baut er all seine organischen Stoffe, bildet neues Holz und speichert den Rest als Stärke. Der Vorgang, Zucker aus Kohlendioxid herzustellen, ist sehr komplex und wird als Photosynthese bezeichnet.

Als Abfallprodukt der Photosynthese gibt der Baum Sauerstoff frei. Unser Baum produziert an diesem Tag 13 kg Sauerstoff, was den Bedarf von etwa 10 Menschen deckt.

Auch der Baum atmet und verbraucht Sauerstoff, allerdings weitaus weniger als er produziert. Auch die Wurzelzellen mit Sauerstoff versorgt werden und geben Kohlendioxid frei; dies ist Teil der "Bodenatmung".

Außerdem befeuchtet der Baum die Luft, denn er verbraucht und verdunstet etwa 400 Liter Wasser am Tag.
Ein alter Baum ist unersetzlich!
Um ihn vollwertig zu ersetzen müssten man etwa 2.000 junge Bäume mit einem Kronenvolumen von 1m3 pflanzen.

Der Zustand im Gänsebrink

Seit Jahren hatten Bürger immer wieder auf die Zustände im Gänsebrink hingewiesen.Es wurde für die Pflege der Grünanlagen dringend notwendiges Personal eingespart und der Pflegestandard gesenkt. Die Wege sind seit Jahren in einen beklagenswerten Zustand. Der Teich wurde vom Bach abgebunden und zum geruchsintensiven Becken.
Im ZBH Betriebsausschuss der Stadt wurde über den Zustand des Gänsebrink von der Verwaltung berichtet. Herr Seckler, damals zuständiger Beigeordnete erklärte, mit der Verbesserung des ökologischen Zustandes des Teiches seien größere  Baumaßnahmen und Erdbewegungen verbunden. In dem betroffenen Bereich wäre auch eine Altlast - eine ehemalige Deponie - vorhanden, die im Zuge der Maßnahme mit saniert werden müsse. Aus diesem Grund sei mit sehr hohen Kosten zu rechnen. Von der dort befindlichen ehemaligen Deponie gingen derzeit aber keine Gefahren aus, so dass man dort nicht zwangsläufig tätig werde müsse.